Stralsunder legen los mit neuer Ökofähre für Rostock
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Stralsunder legen los mit neuer Ökofähre für Rostock
Neubau für Rostock mit Symbolkraft: Kiellegung gefeiert
Stralsund, Oktober 2020 – Mit der Kiellegung im Frankenhafen Stralsund fiel der Startschuss für ein neues Projekt von Ostseestaal und Ampereship: Der Bau einer Elektro-Solar-Fähre für den Fährbetrieb auf der Rostocker Unterwarnow. Das Schiff soll bis zum Sommer 2021 fertiggestellt werden.
Bei der feierlichen Zeremonie legten Dr. Thomas Kühmstedt, Geschäftsführer von Ampereship, und Rostocks Finanzsenator Chris Müller-von Wrycz Rekowski symbolisch Münzen auf die Pallung, bevor die erste Stahlsektion abgesenkt wurde.
Erprobte Verbindung: Travemünde–Priwall als Vorbild
Die neue Fähre ist ein weiterer Schritt in der konsequenten Ausrichtung auf emissionsfreie Mobilität im kommunalen Nahverkehr. Sie ersetzt das derzeitige Schiff, das seit 22 Jahren zwischen dem Kabutzenhof und Gehlsdorf pendelt – und zunehmend störanfällig geworden ist.
„Sie fährt auf Verschleiß“, so Yvette Hartmann, Technikchefin der RSAG. Gespräche über einen Ersatz laufen bereits seit 2017. Ostseestaal setzte sich in einer europaweiten Ausschreibung durch – trotz juristischer Einwände eines unterlegenen Bieters.
Technologie mit System: Solarstrom für den Stadtverkehr
Die 21 Meter lange Katamaran-Fähre bietet wie ihr Vorgänger Platz für 80 Fahrgäste und 15 Fahrräder. Ihr Antrieb erfolgt elektrisch über Akkus, die bei Sonnenschein zu rund 50 Prozent von den Solarzellen auf dem Dach gespeist werden.
Selbst an bewölkten Tagen bleibt der Betrieb zuverlässig: Die restliche Energie stammt aus dem Stromnetz. Der Jahresverbrauch sinkt spürbar – rund 36.000 Liter Diesel und 95 Tonnen CO₂ werden pro Jahr eingespart.
Vorreiter aus Stralsund: Marktführer mit Vision
Ampereship zählt laut eigenen Angaben zu nur drei relevanten Anbietern in Europa für Elektrofähren – neben zwei Firmen aus den Niederlanden. Insgesamt wurden in Stralsund bereits zehn vollelektrische Fähren gebaut, darunter die weltweit erste Elektro-Autofähre.
„Wir haben aktuell 20 Projekte in der Pipeline“, erklärt Ingo Schillinger, Business Unit Manager bei Ampereship. Auf seiner Präsentation zeigt er Entwürfe für Süddeutschland, Italien und weitere Standorte – einige davon sind noch vertraulich. Ein neuer Auftrag in der Region soll in Kürze unterzeichnet werden.
Sozial, effizient und zukunftsfähig
Neben der Umweltfreundlichkeit senkt das neue Schiff auch die Betriebskosten. Es kann von nur einer Person gesteuert werden, ein Festmacher wird nicht mehr benötigt – das Andocken erfolgt künftig über eine Magnetverbindung.
Senator Müller-von Wrycz Rekowski betont, dass die Fähre nicht durch die geplante Brücke für die BUGA 2025 ersetzt werden kann. Viele Menschen – darunter Nutzer der Einrichtung Michaelshof Gehlsdorf – sind als Pendler auf diese Verbindung angewiesen.
Sozial, effizient und zukunftsfähig
Im Zuge des Neubaus werden auch die Anlegestellen modernisiert: Für rund 1,5 Millionen Euro sollen beide Seiten – Stadt und Gehlsdorf – erneuert werden. Laut Stadtverwaltung hat das keinen direkten Zusammenhang mit dem Schiffsneubau.
Geplant ist außerdem, den Anleger auf der Innenstadtseite vom Kabutzenhof einige Hundert Meter weiter westlich – auf Höhe der Neptun-Werft – zu verlegen.
Quelle: Ostseezeitung Stralsund / Gerald Kleine Wördemann